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50-jähriges Jubiläum als Gemeinschaft unterwegs sein

BAZENHEID. In einem Festgottesdienst feierte Bischof Markus Büchel mit dem Lourdespilgerverein Wil und Umgebung dessen 50-Jahr-Jubiläum. Dabei lobte er die Gemeinschaft im Verein – sie sei ein Wunder in einer ichbezogenen Zeit.

Christoph Oklé

Seit fünfzig Jahren gibt es den Lourdespilgerverein Wil und Umgebung. Am Sonntag wurde dieses Goldene Jubiläum in der Bazenheider Kirche mit einem vom St. Galler Bischof Markus Büchel zelebrierten Festgottesdienst begangen. Fahnendelegationen von 18 Lourdespilgervereinen aus der ganzen Deutschschweiz waren zum festlichen Einzug in die St. Josefkirche ins Toggenburg gereist.

Mit- und füreinander

«Es ist gut, hier zu sein, Meister», zitierte Pfarrer Albin Rutz in der Begrüssung der Festgemeinde aus Lukas und wies dabei auf das Tagesevangelium hin. Nicht nach Lourdes, sondern nach Bazenheid seien die Gläubigen gepilgert, meinte er und bezeichnete den Anlass «gewissermassen als einen Berg der Verklärung». Verbundenheit untereinander, aber auch die Verbundenheit mit kranken Menschen werde gefeiert wie auch Dankbarkeit gegenüber Gott, der mit auf dem Pilgerweg durch das Leben reise. In seiner Predigt gab der Bischof seiner Freude über diese Feier mit dem Lourdespilgerverein Ausdruck. Der Verein sei eine Gemeinschaft des Gebetes, und solche Gemeinschaften seien heute in der Kirche sehr wichtig. Sie würden miteinander auf dem Weg sein und eine tiefe Wahrheit bezeugen: nämlich, dass Glaube immer auch Tat werden müsse. Schon zweimal habe er als Bischof die Freude erfahren, die Deutschschweizer Pilgerschaft nach Lourdes zu begleiten, zwei der Höhepunkte in seinem bisher sechsjährigen Bischofsdienst.

Ein urchristliches Erlebnis

«In einer Gemeinschaft unterwegs zu sein, in der wir einander tragen, uns gegenseitig stärken und unterstützen ist ein urchristliches Erlebnis», sagte der St. Galler Bischof. Wie man in der Urkirche alles miteinander geteilt, sich eingeschränkt habe, so seien auch die Pilgerinnen und Pilger füreinander da – und die Kranken würden so in die Gemeinschaft integriert, als wären sie nicht krank. Wenn man nach Lourdes wallfahre, rede man eben auch gerne von Wundern.

Miteinander als Wunder

Und so bedeute in der heutigen ichbezogenen Zeit schon dieses Miteinander ein Wunder, das kaum je als solches verdankt würde, und so wolle er dies nun tun: «Dass der Lourdespilgerverein Wil und Umgebung diese Wallfahrt seit fünfzig Jahren mitträgt und für Menschen in Not da ist, ist grossartig. Es sind die grossen und kleinen Zeichen, die uns als Kirche tragen und sie lebendig halten.» Es handle sich dabei nicht um Taten, die in der Presse erscheinen, wohl aber im Buch des Lebens aufgezeichnet würden.

Büchel erwähnte unter den Personen, die bei der Gründung des Vereins mitgewirkt hatten, die Wilerin Hedwig Schilling. Er sprach auch die Heilung von Bruder Leo in Lourdes an – ein Wunder, das etwa zehn Jahre vor der Vereinsgründung geschehen war, (Wiler Zeitung vom 9. Februar). «Es tut gut, solche Berichte in der Zeitung lesen zu dürfen. Sie zeigen, dass Menschen in der Stille viel bewirken können.»

Fotos vom 50. Jahr Jubiläum