Vereinswallfahrt zum Segenspfarrer Augustinus Hiber und Maria vom Sieg Wigratzbad

In Maria Dreibrunnen und am Bahnhof Wil steigen 76 Personen in den Car ein. Begleitet mit Reisesegen Morgen- und Rosenkranzgebet fahren wir ins Allgäu und einem heiss werdenden Sommertag entgegen. Bei einem Zwischenhalt machen wir Kaffee- und Gipfeli-Pause bevor wir das letzte Wegstück nach Merazhofen fahren. Dort feiern wir in der Wirkungsstätte des Segenspfarrer Augustinus Hieber die Hl. Messe.

Augustinus Hieber hörte schon als 10-jähriger den Ruf Gottes, Priester zu werden. Doch wie sollte er es dem Vater sagen, der in ihm den selbstverständlichen Hoferben sah? In einem geeigneten Moment während der Stallarbeit tat er seinem Vater den Priesterwunsch kund. Ein Schock für den Vater. Der nach langer Pause sprach: Wenn du das werden willst, sag ich’s dir gleich: Entweder du wirst ein echter Pfarrer oder gar keiner.

«Und er wurde ein richtiger Pfarrer.  Augustinus Hieber hatte aussergewöhnliche Gnaden von Gott erhalten und war selber ein Priester der ganz mit Gott verbunden war. Manch einem verzweifelten Menschen hat er offenbart, wo die Seele der Verwandten war. Ehen hat er wieder ins Lot gebracht und bei Geburts- und Kinderproblemen war er auch gefragt. Ein echter Mann Gottes, der Humor und tiefer Glaube verbinden konnte. Pater Pio hat den Menschen aus dem Allgäu immer wieder gesagt, sie müssen nicht nach San Giovanni Rotondo reisen, sie haben selber einen Segenspriester im Dorf. Jesus hat dies immer wieder seinen Jüngern gesagt, dass auch sie heilen werden, Dämonen austreiben und Tote erwecken. Pfarrer Hieber hat es vorgelebt, wie wir es im Evangelium gehört haben.

Seine Liebe galt aber auch der Mutter Gottes Maria und weil er schon als Kind nach Einsiedeln gepilgert ist mit seiner Mutter, hatte er einen sehr tiefen Bezug zur Schwarzen Madonna in Einsiedeln, die er immer wieder besucht hat.

Und Augustinus Hieber wusste um die Gnadenquelle der Sakramente, der Eucharistie und der Beichte. In vielen Kirchen sind aus den Beichtstühlen Lagerkammern für Bücher, Staubsauger und anderes Gerümpel geworden. Es sind nicht mehr die Kraftwerke der Barmherzigkeit, die verborgenen Orte an dem sich das göttliche Herz öffnet für den Sünder, der bereut, bekennt und befreit ins Leben geht. Viele Getaufte hört man sagen, wir gehen in den Wald, da ist Gott auch. Ja da ist Gott auch, das stimmt, aber weder Pilz, Rottanne noch Murmeltier können die Seelennot lindern und von Sünden befreien. Ich sage immer wieder in dieser verwirrten Zeit, klebt Euch nicht auf die Strasse, sondern ans göttliche Herz Jesu, an die Eucharistie und an Maria, so fest, dass niemand euch wegreissen kann. In einer Treue, die den Tod überlebt.»

So die wunderbare Empfehlung und Worte der Predigt von Pater Michael-Maria.

Nach dem Gottesdienst besuchen wir im nahegelegenen Friedhof das Grab des Segenspfarrers. Zahllose Votiv- und Dankestafeln zeugen von der Fürsprache und Hilfe des Verstorbenen. Ein Ort des Friedens, wo Kerzen angezündet und still gebetet wird und in der kleinen Lourdeskapelle neben der Grabstätte, Sorgen, Nöte und Dank in das Anliegen-Buch hineingeschrieben werden.

Durch grüne malerische Landschaften fahren wir nach Wigratzbad. In der Gebetsstätte wird Maria als unbefleckt empfangene Mutter vom Sieg verehrt. Nach einem feinen Mittagessen halten wir in der Sühnekirche eine Andacht. Die Muttergottes Maria ist der sichere Weg, unser Leuchtstern auch in der Nacht. Wir halten Anbetung vor dem Allerheiligsten. In der eucharistischen Anbetung legen wir alle Sorgen und Anliegen in die Gegenwart Gottes. Wir beten besonders für die jungen Menschen. Wir beten für die Ungeborenen Kinder, Mütter und Väter in Erwartung eines Kindes, Kinder die nicht lebend auf die Welt kommen. Wir beten für alle Lebensetappen des Menschen, für die Welt und das politische Geschehen. In der Stille legt jeder seine persönlichen Anliegen vor Jesus. Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt unsere Seele Gott nach dir. Immer wieder Gnade IHM alles hinlegen dürfen!

Nach Kaffee und grosszügiger Kuchenverpflegung besteht nochmals die Möglichkeit, das Sakrament der Beichte zu empfangen.  Wir haben Zeit, die verschiedenen Kapellen zu besuchen, im Pilgerladen Rosenkränze, Kreuze, Kerzen etc. zu erwerben oder im kühlenden Schatten der grossen Bäume zu verweilen.

Viel zu schnell geht die Zeit vorbei. Auf der Heimreise beten wir den Barmherzigkeits-Rosenkranz. Pater Michael-Maria segnet die gekauften Andachtsgegenstände. Mit Abendgebet und priesterlichem Segen geht der diesjährige Wallfahrts-Tag zu Ende. Zwar teils verschwitzt und ermüdet von der Hitze des Sommertages, doch hoffentlich mit «festklebenden-haftenden Herzen» bei Jesus und Maria.

Danke allen fürs Mitkommen, mitbeten und die frohe Gesellschaft. Besonderen Dank und Vergelt’s Gott den Franziskanern Pater Michael-Maria Josuran für die geistliche Begleitung und Bruder Mariano Capaul fürs Vorbeten, Doris Hayoz fürs organisieren der schönen Wallfahrt und George von Heini Car für die angenehme Fahrweise.

Fotos von der Vereinsallfahrt zum Segenspfarrer Augustinus Hiber und Maria vom Sieg Wigratzbad