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Tageswallfahrt 2024 auf den Dreifaltigkeitsberg

Die Wallfahrt 2024 führte 69 Pilger des Lourdespilgervereins zum Dreifaltigkeitsberg nach Spaichingen.

Begleitet mit Reisesegen durch P. Leszek und Rosenkranz fahren wir von Wil/Maria Dreibrunnen via Kreuzlingen, Konstanz, Singen, Tuttlingen durch malerische Landschaften. Am Südrand der Schwäbischen Alb, bei Spaichingen, ragt steil der Dreifaltigkeitsberg auf. ‘Oben’, auf 984m über Meer angekommen, eröffnet sich uns eine traumhafte Aussicht. Weit schweift der Blick über die Höhen des Heubergs, hinab ins Tal nach Spaichingen, zu den Höhen der Baar und des Schwarzwaldes. An klaren Tagen reicht im Süden und Südosten der Blick gemäss Bergtafeln bis in die Berner Alpen und vom Säntis bis zur Zugspitze, was aber teils von grossgewachsenen Bäumen geheimnisvoll versteckt wird. Nach ersten staunen über den wunderbaren Ausblick, geniessen wir im Restaurant Kaffee und Gipfel.

GLORIA PATRI - GLORIA FILIO - GLORIA SPIRITUI SANCTO. Ehre dem Vater, Ehre dem Sohn, Ehre dem heiligen Geist: diese Worte sind über den drei Eingangspforten im Turm der Wallfahrtskirche zur heiligsten Dreifaltigkeit eingemeisselt.

Pater Anthony, von den Claretiner Missionaren, erzählt uns ausführliche Informationen zum Wallfahrtsort.

Es begann mit der Freude eines Hirten im 13. Jahrhundert, der hier seine verlorene Herde wiederfand. Nach der Überlieferung eines alten Wallfahrtsbuch wollte er aus Dankbarkeit ein Bild der heiligsten Dreifaltigkeit schnitzen. Staunend fand er ein solches Bild in einem zugewachsenen Bildstock bereits vor. Er brachte diesen wieder zu Ehren und errichtete 1320 eine kleine Kapelle aus Holz.  Leute aus der Umgebung teilten die Freude des Hirten. Auch sie kamen und beteten zum dreifaltigen Gott. Durch den Zustrom der Pilger und der weiten Verbreitung der Wallfahrt musste der mittelalterliche Kirchenbau vergrössert werden, und es wurden über all die Jahrhunderte Nachfolgebauten nötig.

1666-1673 erfolgte der Neubau der Kirche der 1761-1767 weiter ausgebaut wurde. Die heutige Grösse und Form der Kirche gehen auf diese spätbarocke Erweiterung zurück

Der Grundriss der Kirche hat die Form eines Kreuzes. Durch die schlichte Aussenansicht wird man im Innern überrascht von der imponierenden Geräumigkeit der Kirche. Die Weite des Kirchenraumes ist der würdevolle Rahmen für den prächtigen Hochaltar. Das holzgeschnitzte Altarbild zeigt die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit Der rechte Seitenaltar ist der unbefleckten Jungfrau Maria, der Immaculata geweiht, der linke Seitenaltar ist der hl. Märtyrerin Ursula von Köln geweiht.

Die Kirche ist ausgestattet mit vielen Statuen von Heiligen, deren geneigten Haltung zum Hochaltar weisen.  Eindrücklich ein ausdruckvolles Barockkreuz aus dem 17 Jahrhundert, gegenüberliegend die Schmerzensmutter dargestellt. Dazu ein wunderschön geschnitzter Kreuzweg entlang dem Seitengang.

Am Dreifaltigkeitsfest 1924 zog die Gemeinschaft der Claretiner, Söhne des unbefleckten Herzens Mariens, auf dem Dreifaltigkeitsberg ein, um die Wallfahrtsseelsorge und andere pastorale Dienste in den umliegenden Gemeinden zu übernehmen.

Nach den eindrücklichen Erklärungen des Kirchenraumes, feierte Pater Leszek mit uns den Gottesdienst.

In seiner Predigt ging P. Leszek auf den Lobpreis Maria ein:

Maria ist die Mitte der Dreifaltigkeit. Mit der Verkündigung des Engels wird Maria ein grosses Geheimnis anvertraut, das Ihr Leben total verändert und das Tiefste Ihrer Existenz berührt. Freudig erfüllt aber gleichzeitig auch beunruhigend und nicht frei von Sorgen. trägt Sie dieses Geheimnis in Ihrem Herzen. So geht Maria in das Gebirge in Judäa.

Als Elisabeth den Gruss Marias hörte, rief sie aus und sagte: ’Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes’.

Sofort ohne jede Erklärung spürt Maria das Sie verstanden wird. Sie sieht mit Ihrem Herzen, was von Gott ist, auch bei Ihrer Cousine Elisabeth.

Maria fühlt sich innerlich frei, ermächtigt, dank einer sanften, aufmerksamen Freundschaft laut auszusprechen, was Ihre Seele mit Freude erfüllt. Sie singt, jubelt und verkündet, was Sie erlebt. und gibt Gott die Ehre: Meine Seele, mein Geist freut sich in Gott, denn er hat die Erniedrigung der Magd gesehen.... hat große Dinge getan.... seine Barmherzigkeit bewahrt hat... hat seine Macht offenbart ... hat die Eingebildeten beschämt ... hat die Herrschenden gestürzt und die Niedrigen erhöht ... die Wohlhabenden mit Gütern gesättigt ... Israel geholfen.‘

In einer Welt voller Elend, Leid und Ungerechtigkeit sieht Maria Gott kommen und die elende menschliche Existenz verwandeln.

Wie soll ich mein Magnificat singen? In welcher Erfahrung des Heils hast du dich mir als Gott der Kraft offenbart? Der Gott, der mein Leben verwandelt, es mit Hoffnung erfüllt und mich befähigt, mein eigenes Leben und die Menschen um mich herum mit neuen Augen zu sehen?  Pater Leszek ermuntert uns in allen Lebenslagen, - auch Herausforderungen und Problemen,- im Leben Gott danken für ‚Alles‘! ¨ Lobpreis zu Gott weitet unser Blick, schenkt Freiheit und Vertrauen und befreit!

Gestärkt von der Hl. Eucharistie und tiefgehenden Worten dürfen wir ein reichhaltiges Mittagsbuffet geniessen. Der schöne Sommertag und die traumhafte Rundumsicht werden ausgekostet in der näheren und weiteren Umgebung. Einige nutzen die Zeit in der Stille der Kirche, nehmen das Angebot zum Empfang des Beichtsakramentes an, besuchen das Brunnen- und Brotbackhaus, kaufen im Klosterladen ein und bestaunen die vielfältige, eindrückliche Krippenausstellung mit Krippenfiguren aus aller Welt. Ebenso ist das Leben Jesu mit lebensgrossen Figuren dargestellt zu sehen.

Zum Abschluss feiern wir in der Kirche eine Andacht. Wir stimmen wieder ein in den Lobgesang Marias und betrachten das Magnificat in Stille.

Die Grösse Marias besteht darin, dass Sie Gottes Grösse sieht und anbetet. Auch jeder von uns kann Dank, Freude und Lob aussprechen. Wie im Psalm 91: der auf mich Acht gibt und schaut damit mein Fuss nicht an einen Stein stösst’ Gott trägt uns und hat uns bedienungslos angenommen. P. Leszek lädt uns ein, Gott für etwas persönlich zu danken.

Für was danken Sie Gott?

Dankbar, gestärkt mit Kaffee und feinem Kuchenbuffet, und erfüllt von diesem wunderbaren Ort, fahren wir nach Hause. Dank der super Fahrkünste unseres Chauffeurs, auch durch engste Baustellen kommen wir wohlbehalten wieder an den Einsteigeorten an. Herzlichen Dank Pater Leszek Suchodolski von Missionshaus Untere Waid Mörschwil für die geistliche Begleitung. Danke Doris Hayoz fürs Organisieren der Reise, dem Carchauffeur Andi Hinnen für die angenehme Fahrt und allen Mitreisenden für den wunderschönen Tag.

«Meine Seele preist die Grösse des Herrn und mein Geist jubelt über Gott meinen Schöpfer»